Weil die Sommer in der Region immer heißer und trockener werden und während der Pandemie das Abkühlen in öffentlichen Schwimmbädern nicht möglich war, sind Pools der große Renner in vielen Gärten. Wer zur Miete wohnt, kühlt sich nach Möglichkeit in einem Planschbecken ab. Und weil Hitze und Trockenheit den Pflanzen auf Balkon und Garten ebenfalls stark zusetzen, kommen Wasserschläuche und Rasensprenger zum Einsatz, um das freundliche Grün zu bewahren.
Allerdings sprudelt bei alledem reichlich wertvolles Trinkwasser aus den heimischen Hähnen. Wasserexperten aus der Region sind sich einig, dass hier dringend ein Umdenken nötig ist. Denn die seit Jahren sinkenden Niederschlagsmengen – in Teilen der Region betragen sie ein Viertel weniger als noch vor 25 Jahren – setzen den Brunnen, die schon ab Frühsommer auf Volllast fahren, um die Abnahmespitzen zu kompensieren, deutlich zu. Und die unterirdischen Reservoirs sind nicht unerschöpflich. Die Kreiswerke fördern zwei Drittel des durch sie vertriebenen Trinkwassers selbst, den Rest beziehen sie von anderen Versorgern. Doch auch die sind von der Trockenheit betroffen und reduzieren die eingespeisten Mengen.
Die Kreiswerke müssten also mehr fördern – aber das geht nicht so einfach, weil die jährlichen Fördervolumen umweltverträglich sein müssen und durch Rechte und einzuhaltende Pegelstände reglementiert sind. Damit sich die Grundwasserreserven erholen können und für die Natur genügend kühles Nass im Erdboden bleibt, wird Wassersparen also immer wichtiger für alle Menschen in der Region.
„Jeder Einzelne kann einen großen Beitrag leisten, aber auch wir als Main-Kinzig-Kreis versuchen mit unterschiedlichen Projekten und Kampagnen, zu sensibilisieren und einen Anstoß zu geben“, betont Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete des MKK.
Die neue Kampagne „Nachhaltig im MKK“ soll Tipps dazu geben sowie das Bewusstsein für die Bedeutung des wertvollen Rohstoffs im Alltag schärfen.
Dabei ziehen 28 Kommunen im Kreis sowie alle Wasserversorger in der Region mit. Auf Bannern und Postkarten erklären Menschen aus dem MKK als „Wald- und Wiesenretter“, warum und wie sie Wasser sparen: von einem Extremsportler samt seiner Familie, die ins Schwimmbad geht, anstatt einen Pool zu bauen, über Lehrerinnen, die den Schulgarten mit Regenwasser gießen, bis hin zum Chefkoch, der Gemüse nicht mehr blanchiert.
Weitere Aktionen rund um das Thema wie beispielsweise Filmspots sind geplant. Auf diese Weise sollen möglichst viele Menschen erreicht und für die Kostbarkeit von Trinkwasser sensibilisiert werden, das eben nicht in beliebiger Menge verfügbar ist. Das Ziel: ein verantwortungsvoller Umgang mit einer Ressource, deren Preis alle kennen – aber deren Wert sich längst nicht genügend Menschen vor Augen führen.
Auf der Website www.nachhaltig-im-mkk.de finden Interessierte Wasserspartipps und Infos rund um das kühle Nass in der Region.