Eine Liebeserklärung an die Region

So beschreiben Detlef Heinichen und Steffen Eckel im Interview ihr neuestes Stück „Das Wirtshaus im Spessart“, das im Juni Premiere gefeiert hat.

Das Theatrium in Steinau ist vielen in unserer Region und auch über die Grenzen des Main-Kinzig-Kreises hinaus ein Begriff. Mit seinem großen Repertoire und den zahlreichen Stücken begeistert es jedes Jahr viele Menschen in ganz Deutschland. Denn es spielt nicht nur in Steinau. Das Theatrium tourt und spielt an vielen verschiedenen Orten. Mitunter auf Festivals, für die das Ensemble extra gebucht wird.

Das Wirtshaus im Spessart
Mit dem neuen Stück „Das Wirtshaus im Spessart“ geht das Theatrium mal ganz anders auf Tour: „Wir wollen Orte bespielen, an denen niemand Kultur vermutet“, erklärt Detlef Heinichen. Orte im Spessart, die vielleicht sogar schon ein Stück weit vergessen haben, dass in ihrem eigenen „Wirtshaus im Spessart“ eine Bühne vorhanden ist, die wunderbar bespielt werden kann.

„Unsere Theaterstücke sollen der Zusammenkunft dienen und laden auch nach der Aufführung zum Gespräch ein. Ob über unser Stück oder ganz andere Belange, dabei sind wir offen. Denn uns geht es um die Begegnung mit den Menschen in unserer Region“, so der Theaterleiter weiter.

Denn, so viel sei verraten, das Stück basiert zwar auf dem Märchen von Wilhelm Hauff und dem Fernsehfilm aus den späten 1950er-Jahren – doch es wurde vom Ensemble neu interpretiert und teilweise umgeschrieben.

 

Mit viel Liebe zum Detail
„Unser Ziel ist es immer, ein Stück zu erschaffen, das die Menschen zusammenbringt. Es ist ein Unterhaltungsstück mit Anspielungen auf aktuelle Situationen, über die gelacht und auch nachgedacht werden darf“, so Detlef Heinichen. Eben eine ganz eigene Fassung, bei der das Publikum aktiv eingebunden wird und sogar mitentscheiden darf.

Wie viel Arbeit in solch einem Stück steckt, stellt man bereits beim Betrachten der Puppen fest. Jede einzelne entsteht speziell für das Stück und wird bis ins Detail geplant, ebenso wie die Charaktere, Kostüme und Masken der schauspielenden Personen, das Bühnenbild und die Livemusik, die das Stück begleitet.

„Unser Team besteht aus vielen Profis, die ihr Handwerk seit vielen Jahren ausüben. Wir sind ein perfekt eingespieltes Team und so greifen alle Elemente direkt ineinander“, ergänzt Steffen Eckel.

Das braucht viel Zeit. Von der Idee für ein Stück bis zum Tag der Premiere vergeht meist mehr als ein Jahr. Die letzten sechs Monate sind dabei besonders intensiv. Denn dann starten die Proben und die Details der Rollen, des Bühnenbildes und vieles mehr werden ausgearbeitet. Und Detlef Heinichen verrät: „Nach der Premiere geht es dann meist noch weiter. Gerade bei einem Stück wie diesem. Wenn wir auf Tournee gehen, hat doch jeder Spielort seine eigenen Besonderheiten.“ Das Team probt täglich bis zu acht Stunden. Ein Vollzeit-Job – und mehr. Denn es kommen die Auftritte hinzu und jede Menge Reisezeit auf Tournee, was den Job jedoch auch unglaublich abwechslungsreich macht.

 

Besondere Spielorte für ein besonderes Stück

„Natürlich freuen wir uns immer besonders auf das heimische Publikum. Gerade im Sommer, der nun bevorsteht, spielen wir gerne auf unserer Freilichtbühne hier im Innenhof unseres Theatriums in Steinau“, unterstreicht Steffen Eckel.

Doch für das „Wirtshaus im Spessart“ sucht das Theatrium-Team auch nach anderen Spielorten. „Manche finden wir, manche finden uns“, führt er weiter aus. Daher freuen sich die Verantwortlichen über Tipps zu Spielorten im Spessart, die vielleicht wirklich etwas im Verborgenen liegen und die mit einem Gastauftritt wieder neu belebt werden können. „Unser Traum wäre es, auf der Bühne vor Schloss Mespelbrunn spielen zu können, das als Originalkulisse für die TV-Verfilmung diente.“ Ob auch dieser Ort zu den Spielstätten zählen wird, zeigt sich hoffentlich in den kommenden Monaten.

„Wir freuen uns auf jeden Fall über Zusendungen von Ideen für mögliche Spielstätten im Spessart“, wirbt Steffen Eckel um viele neue Inspirationen.

„Das haben wir uns ganz anders vorgestellt“
Diesen Satz hören die Schauspielerinnen und Schauspieler oft, wenn die Gäste im Nachgang die Puppen aus der Nähe betrachten und man miteinander ins Gespräch kommt – immer wieder verbunden mit Komplimenten sowie Ver- und Bewunderung angesichts dessen, was das Ensemble auf die Bühne gezaubert hat. Dass sich ein Besuch lohnt, zeigt auch der aufgrund eines Publikumsvotums verliehene Kulturpreis 2023 des Main-Kinzig-Kreises. Sozusagen die Liebeserklärung aus der Region für das Theatrium Steinau.

Termine und Spielorte finden Sie hier:
www.theatrium-steinau.com