"Wir sind ein wenig wie Einhörner", sagt Thomas Schulz, der die Kaffeerösterei W&S zusammen mit seinem Bruder Christian leitet. Damit meint er, dass ihre Arbeitsweise Seltenheitswert hat, da deutschlandweit nur noch wenige Röstereien handwerklich produzieren.
"Wir setzen auf menschliche Sinne statt auf Computersensoren für unsere Röstkaffees." Das gehört zum Selbstverständnis der Unternehmer.
"Immerhin produzieren wir im Jahr so viel Kaffee wie eine der bekannten Markenröstereien an einem Tag. Wenn wir mengenmäßig nicht oben mitspielen können, muss die Qualität stimmen."
Deswegen hatte sich Thomas Schulz vor dem Schritt in die Selbstständigkeit viel Zeit genommen, um in verschiedenen Röstereien in Italien und der Schweiz Erfahrungen zu sammeln. Dieses Wissen lässt er nun in seine eigene Rösterei einfließen. Dabei fühlt er sich der Region stark verbunden und setzt selbst nach Möglichkeit auf Produkte aus dem MKK.
"Wir beziehen unsere Energie regional, unsere Kartonagen stammen von der Gelnhäuser Firma Verpackungsmacher und unsere Packungen lassen wir vom Behindertenwerk Main-Kinzig in Gelnhausen herstellen."
Dass die Brüder mit ihrem Kaffee auch überregional überzeugen, beweisen nicht nur mehrere in der Szene bekannte Baristi - so heißen die professionellen Kaffee-Zubereiter - die zum Kundenstamm von W&S gehören. Auch der Bundeskanzlerin haben die Röst-Einhörner schon ihren Kaffee vorgesetzt. Weil sie wollen, dass ihr Kaffee etwas Besonderes bleibt, setzen sie für den Vertrieb nach wie vor auf Feinkostläden und den Fachhandel. Aber immerhin zweimal pro Woche öffnen sie ihre Türen für einen kleinen Werksverkauf. "Frischer geht's wirklich nicht", lacht Thomas Schulz.
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