Grill raus, es ist Sommer!

Noch bevor das erste Würstchen auf dem Rost liegt, erhitzen sich die Gemüter an der Wahl des richtigen Grills: Holzkohle, Gas oder elektrisch? Die Entscheidung hängt vor allem davon ab, wie schnell es gehen und was gegrillt werden soll. Damit dabei Fleischfreunde und Vegetarier gleichermaßen auf ihre Kosten kommen, verrät die STRÖMUNG die wichtigsten Tipps für ein gelungenes Grillvergnügen.

Was man außer Würstchen und Schweinenackensteaks noch alles auf den Rost legen kann, erklärt das Team um Richard Uhl von der Kochakademie Schützenhofaus Rodenbach. Seit 2009 bietet er zusammen mit zwei Meisterköchen aus der Region regelmäßige Grillkurse an. Hier erfahren die Teilnehmer alles Wichtige über die gesunde Zubereitung von Speisen auf dem Grill sowie das stressfreie Grillen mit verschiedenen Methoden.

Das Interesse hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, wie der frühere Eventmanager be-richtet. Die Frage nach der Art des richtigen Grills kommt in den Kursen immer wieder auf. Für ihn ist sie schnell beantwortet:

"Ein Elektrogrill ist okay, wenn man auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses schnell etwas braten will." Aber die richtige Atmosphäre kommt nach seiner Erfahrung nur bei Gas- oder Holzkohlegrills auf.

Das hängt auch mit der höheren Gartemperatur zusammen, die diese Modelle erreichen. Welchen Grill man wählt, hängt vor allem davon ab, wie viel Geduld die eingeladenen Gäste mitbringen."Ein Gasgrill erreicht innerhalb von zehn Minuten die richtige Temperatur. Bis ein Holzkohlegrill so weit ist, können dagegen leicht 30 Minuten vergehen", betont er.

In jedem Fall rät der Fachmann zueinem Modell mit Deckel. Offene Grills sind nicht nur out, sondern mit ihnen gelingen viele Spezialitäten wie zarter Schweinebraten, saftige Spareribs und Steaks nicht auf den Punkt.

Durch den geschlossenen Garraum lassen sich zum Beispiel zwei Temperaturzonen schaffen. Dabei wird auf einer Hälfte des Rosts bei hoher Temperatur wenige Minuten lang scharf angebraten, damit sich die Poren schließenund Grillaromen freigesetzt werden. Danach kommt das Grillgut dann auf die andere Hälfte, die nur schwach befeuert wird. Dort garen die Leckereien vor allem über die Umluft durch. Der Fachmann spricht dabei vom indirekten Grillen. Doch nicht nur auf die Technik kommt es an,wie Richard Uhl erklärt:

"Das Fleisch sollte vom Metzgeraus der Region und nicht aus dem Supermarkt kommen, den Unterschied schmeckt man einfach", so der Rodenbacher.

Das liegt vor allem daran, dass die regionalen Fleischereibetriebe auch Tiere aus der Region bevorzugen - das bedeutet stets frische Ware. Darauf legt zum Beispiel auch die Metzgerei Bien in Oberndorf großen Wert. Das Familienunternehmen in dritter Generation bietet neben hausgemachten Würsten sogenannte Dry-Aged-Spezialitäten an, die sich ideal für besonders zarte Steaks eignen.

"Ein gutes Steak sollte in jedem Fall vier bis sechs Wochen geruht haben, für Hamburger-Patties darfes dagegen frisch gewolftes Hackfleisch sein", weiß Richard Uhl.

Zur Freude aller Vegetarier gehört nach seiner Überzeugung aber auch Gemüse auf den Rost. Dabei stehen erfahrungsgemäß Tomaten mit Kräuterquark, mit Reis gefüllte Spitzpaprika oder Kartoffeln und Zucchini besonders hoch in der Gunst der Grillfreunde. "Vor zehn Jahren haben nur wenige nach vegetarischen Alternativen gefragt, heute ist das dagegen ein Muss", so der Leiter der Kochakademie. In seinen Grillkursen schaffen es auch ausgefallene Zusammenstellungen wie Feigen mit schwarzen Nüssen und Eis oder Austern mit buttriger Barbecue-Sauce auf den Rost."Wir zeigen neben den Basics eben gerne, wie vielfältig ma einen Grill einsetzen kann, um damit ein wenig zu inspirieren",sagt Richard Uhl. Für ihn steht fest: Grillsaison ist von Januar bis Dezember.

 

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